Warum nano?
Nanotechnologien und neue Werkstoffe ermöglichen bereits heute völlig neue Herstellverfahren und Produkte – mit einem enormen wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Potenzial.
Der Begriff «Nano» leitet sich von der griechischen Bezeichnung «nanos» für Zwerg ab. Es geht um sehr kleine Dimensionen: Ein Teilchen mit einem Durchmesser von einem Nanometer verhält sich zum Durchmesser einer Orange wie die Orange zum Durchmesser der Erdkugel. Mit nanoskaligen Materialien lassen sich besondere physikalische und chemische Eigenschaften erzielen, allein schon aufgrund ihres hohes Verhältnisses von Oberfläche zu Volumen. Die Erzeugung von Nanostrukturen ermöglicht neuartige Oberflächenfunktionen in Sensorik und Optik, und nanostrukturierte Schichten schützen Oberflächen auch unter extremen Bedingungen.
Nano-Dimensionen wurden in der Technikgeschichte ab den 1980er-Jahren zunächst in der Fertigungstechnologie für die Mikroelektronik zum Thema. Bald wandte sich die Aufmerksamkeit aber auch besonderen, nanoskaligen Materialien wie Nanopartikeln oder nanostrukturierten Schichten zu. Weiter aufgestossen wurde die Türe zur Welt der Nanotechnologie durch neue Analysenmethoden wie das in der Schweiz erfundene und später mit dem Nobelpreis gewürdigte Rastertunnelmikroskop. Dieses ermöglichte es, die atomare Struktur von Oberflächen abzubilden. Heute sind «Nanoprodukte» - ob bewusst oder unbewusst - bereits fester Bestandteil unseres Alltags, zahlreiche Anwendungsfelder profitieren von der Nanotechnologie.
Die Schweiz hat mit ihrem Fokus auf Nanotechnologien politische Weitsicht bewiesen und frühzeitig eine Chance genutzt, Kompetenzen zu erarbeiten, die heute weit über die Landesgrenzen hinaus positiv ausstrahlen. Ihren Erfolg auf dem Feld der Nanotechnologien verdankt die Technologienation Schweiz drei wesentlichen Faktoren: Der grossen Zahl leistungsfähiger Hochschulen und Forschungsinstitutionen, ihren zahlreichen innovativen Unternehmen in Schlüsselbranchen und dem engagierten Wissens- und Technologietransfer durch Institutionen wie dem Hightech Zentrum Aargau.