Gefiltert und gelüftet

NanoCleanAir entwickelte eine Komplettlösung mit Absaugvorrichtungen an der Decke.

Die Corona-Pandemie schärfte das Bewusstsein für die Viren- und Partikellast in geschlossenene Räumen. Das Filtersystem von NanoCleanAir schafft Abhilfe.

Für Andreas Mayer war die Sache von Anfang an klar: Wenn das Coronavirus zwischen 20 und 150 Nanometer misst, ist es ein Schwebeteilchen, das sich über Aerosole verbreitet. Wie mit gesundheitsgefährdenden Partikeln zu verfahren ist, musste dem heute 85-jährigen Ingenieur ebenfalls niemand erklären. Denn Mayer ist der Vater des Feinstaubfilters. In den 90er-Jahren erhielt er von der SUVA den Auftrag, einen Abgasfilter für die Baumaschinen in den NEAT-Röhren zu entwickeln. 2002 führte die Schweiz für Baumaschinen, Schiffe und Lokomotiven ein Partikelfilterobligatorium ein, 2007 zog die EU nach und heute sind weltweit 300 Millionen Stück im Einsatz, vor allem in Strassenfahrzeugen.

 

Das Strömungsgeschehen in einer normalen Liftkabine: Die vom Passagier links ausgeatmeten Aerosole kontaminieren auch den Passagier rechts.

Das Strömungsgeschehen in einer Liftkabine, die mit dem System von NanoCleanAir nachgerüstet wurde: Eine an der Decke montierte Saugvorrichtung zieht die Partikel ab.

Komplettlösung mit Absaugvorrichtung

«Die Filter sind erprobt, zuverlässig und günstig», erklärt Mayer. Über seine Firma NanoCleanAir macht er die von ihm mitentwickelte Technologie jetzt auch für Klimatechniker und das Baunebengewerbe verfügbar. Sein Team entwickelte eine Komplettlösung mit Absaugvorrichtungen an der Decke. Eine vom HTZ finanzierte Machbarkeitsstudie zeigte, dass das Nanocleanair-System Aerosole in Büros, Arztpraxen, Schulzimmern, Liften und Büros zuverlässig eliminiert. «Interessierte Gewerbebetriebe», sagt Mayer, «können sich gerne bei uns melden.»

Auf einen Blick

Das HTZ suchte für die NanoCleanAir GmbH einen geeigneten Forschungspartner, stellte den Kontakt zum Institut für Sensorik und Elektronik der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW her und finanzierte eine Machbarkeitsstudie.