Brustkrebsdiagnostik: Spin-off Artidis meldet erfolgreiche klinische Studie

29.06.2020
Das Team von Artidis, ein Spin-off der Universität Basel. (Bild: Artidis).

Die Firma Artidis, ein Spin-off der Universität Basel mit Wurzeln im SNI, hat bekanntgegeben, dass ein von ihr entwickeltes Testverfahren Brustkrebs mit einer sehr hohen Sensitivität erfassen kann. Das zeigt eine klinische Studie, die untersucht hat, ob sich ein nanomechanischer Biomarker von Gewebeproben zur Diagnostik von Brustkrebs eignet.

Die Artidis AG meldet den erfolgreichen Abschluss der klinischen Studie «Nano», die sowohl den Nutzen als auch die Sensitivität eines von Artidis entwickelten nanomechanischen Biomarkers zur Diagnose von Brustkrebs beurteilt. Die Studie wurde am Brustzentrum des Universitätsspitals Basel und am Biozentrum der Universität Basel durchgeführt.

«Wir sind sehr zufrieden mit den ausgezeichneten Ergebnissen dieser ersten, in der Schweiz durchgeführten prospektiven Studie. Sie zeigt deutlich den klinischen Nutzen unseres nanomechanischen Biomarkers in der klinischen Routine am Patienten», sagt Dr. Marija Plodinec, CEO von Artidis. «Wir sind überzeugt, dass wir damit unserem Ziel einen Schritt näher gerückt sind, den Patienten, die sich einer Biopsie unterziehen, mithilfe der ArtidisNet-Plattform noch am selben Tag eine Diagnose stellen zu können und der personalisierten Krebsbehandlung den Weg zu ebnen.»

Die Analysen wurden anhand der Daten von 520 Patienten durchgeführt. Die Biopsien der Patienten wurden, basierend auf einem von der Artidis-Plattform ermittelten Wert, dem «Nanomechanical Score», in normal, gutartig oder bösartig unterteilt. Wie sich in der Studie nun herausgestellt hat, kann die Artidis-Nanotechnologie Brustkrebs mit einer Sensitivität von 96 Prozent erkennen. Dieses Ergebnis liegt über dem Studienziel, einer Sensitivität von mindestens 90 Prozent.

«Weitergehende Auswertungen deuten darauf hin, dass sich mit dieser neuartigen Technologie die unterschiedlichen Typen von Brustkrebs in mehr oder weniger aggressive Untergruppen unterteilen lassen. Dies könnte bei der Erstellung von Therapieplänen helfen und zudem einer Über- oder Unterbehandlung von Patienten vorbeugen», sagt Dr. Rosemarie Burian, Gynäkologin am Brustzentrum des Universitätsspitals Basel und ärztliche Studienleiterin.

Basler Health-Tech-Unternehmen

Die Artidis AG ist als Spin-off aus der Forschungsgruppe von Argovia-Professor Roderick Lim am Biozentrum der Universität Basel und am Swiss Nanoscience Institute hervorgegangen.

Das Basler Health-Tech-Unternehmen hat den ersten nanomechanischen Biomarker für die Krebsdiagnose und Therapieoptimierung entwickelt. Die Nanotechnologie-Plattform Artidis vereinigt biomechanischen Daten mit weiteren klinischen Parametern in der ArtidisNet-Plattform und ermöglicht es, eine personalisierte Prognose zum Krankheitsverlauf zu erstellen. Dabei kann die Zeit von der Biopsie bis zur Diagnose auf nur wenige Stunden verkürzt werden.

«Wir werden die Diagnostik von Lungen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs zukünftig mit in unser klinisches Programm aufnehmen und herausfinden, ob es bei den Therapien Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Dafür arbeiten wir mit Zentren in Barcelona und dem Texas Medical Center in Houston zusammen», sagt Marija Plodinec weiter.

Zudem beschränke sich die Anwendung nicht nur auf Krebserkrankungen, so Artidis. Die Nanotechnologie-Plattform könne zur Analyse jeder Art von Gewebe verwendet werden.

Diese News basiert auf einer Pressemitteilung der Artidis AG.

Das Team von Artidis, ein Spin-off der Universität Basel. (Bild: Artidis).

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