Premiere mit Elektro-Kunstflugzeug

Das Hightech Zentrum Aargau hat eine Machbarkeitsstudie gestartet und mit dem Zentrum für Aviatik der ZHAW auch den geeigneten Forschungspartner ausfindig gemacht. Im Rahmen der erfolgreichen Studie wurden Varianten für die Kühlung des Hochleistungsmotors (300 PS) und der Batterie erarbeitet.

Das Hightech Zentrum Aargau ist in ein Leichtaviatik-Pionierprojekt involviert: Mit einer Machbarkeitsstudie wurde die Entwicklung der „Votec Evolaris“ unterstützt: Junge Ingenieure wollen das erste batteriegetriebene, kunstflugtaugliche Akrobatikflugzeug bauen.

Die Idee ist kühn: Steven Dünki und Patrick Wälti kamen als Absolventen der Berner Fachhochschule für Technik und Informatik auf die Idee, ein Kunstflugzeug mit Elektroantrieb zu bauen. Sie klopften beim Flugzeugkonstrukteur Max Vogelsang in Wohlen AG an und fragten, ob er sich beteiligen wolle. Vogelsang hat rund 20 Kunstflugzeuge mit Verbrennungsmotor gebaut. Auch er spielte schon mit dem Gedanken, eine „E-Maschine“ zu bauen, um die Lärmproblematik in der Kunstflugszene zu entschärfen. Aber aus Kostengründen wurde der Plan aufgegeben. Hinter der Anfrage der Jungingenieure aus Biel steckte die Überzeugung, dass sich Vogelsangs erprobte „Votec 221“ als Versuchsträger für den Hochleistungs-Elektromotor eignen könnte. Der Part der MSW Aviation umfasste die Konstruktion, den Flugzeugrohbau und die Antriebsintegration. Für den Bau des Antriebs ist der Verein Evolaris Aviation verantwortlich.

Erfolg mit Machbarkeitsstudie

Mit an Bord ist das Hightech Zentrum Aargau. Experte Beat Bachmann lancierte eine Machbarkeitsstudie, um eine Lösung für die Kühlung von Motor und Batterie zu finden. Bachmann konnte das Zentrum für Aviatik der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW als Forschungspartner gewinnen. Die erfolgreich durchgeführte Machbarkeitsstudie bildete die Basis für die Optimierung des Kühlsystems im Rahmen eines noch laufenden Innosuisse-Förderprojekts.

2017 wurden mit den Prototypenmotoren Bodentests absolviert. Doch 2018 geriet das Projekt in Turbulenzen. Die junge Crew sah ein, dass im Mechanikbereich Konstruktionsänderungen zwingend waren und dass ein Neubau des Motors die beste Lösung darstellte. Experte Bachmann erinnert daran, dass es sich beim Konzept eines E-Motors mit Getriebe um ein Novum handelt. Für Entwicklungsspezialisten kämen Probleme in einer Erprobungsphase nicht überraschend. Der erste neue Motor wurde im Frühjahr 2019 auf den Prüfstand genommen.

Auf einen Blick

Das Hightech Zentrum Aargau hat eine Machbarkeitsstudie gestartet und mit dem Zentrum für Aviatik der ZHAW auch den geeigneten Forschungspartner ausfindig gemacht. Im Rahmen der erfolgreichen Studie wurden Varianten für die Kühlung des Hochleistungsmotors (300 PS) und der Batterie erarbeitet.