Sehr grosses Interesse an unserem neuen Praxiszirkel Klebetechnik

Das Einführungs-Referat in die Klebetechnik-Thematik durch den Fachbegleiter der Veranstaltung, Hr. Andreas Dobmann (Board Member LAS Holding AG) zeigte die Geschichte der Entwicklung von Klebstoffen auf. U.a. wie diese bereits in der Jungsteinzeit verwendet wurden.

Ausgehend von der Jungsteinzeit, in welcher beispielsweise Harze und Birkenpech zum Einsatz kamen, über die Römer und Griechen und deren Verwendung von Rindertalg, Fischleimen oder Mehlkleister, wurde die historische Verwendung von Klebstoffen aufgezeigt.

«Klebstoffe sind oft nicht sichtbar für den Endkonsumenten. Trotzdem leisten sie einen wichtigen Beitrag zu unserer Lebensqualität.»

Am Thema der neuen Klebestoffe knüpfte Prof. Dr. Christof Brändli (Leiter Labor für Klebstoffe und Polymere Materialien, ZHAW) mit seinem Referat seitens der Forschung an. Darin zeigte er einige Beispiele aus der Forschung wie etwa die Selbstheilung von Klebstoffen: Dabei werden Schäden wie Risse in der Klebeschicht durch diese selbständig repariert und ein Versagen der Klebeverbindung damit herausgezögert oder verhindert. Darüber hinaus waren auch nachhaltige Klebstoffe ein Thema, wobei dies zum einen über das Recycling von Klebstoffen, zum anderen über die Verwendung von biobasierten Rohstoffen in der Klebstoffherstellung realisiert werden kann. Eine Funktion von Klebstoffen, welche insbesondere für das Recycling von defekten Produkten mit Klebeverbindungen wichtig ist, ist das Debonding- on-demand, d.h. das Lösen einer Klebeverbindung auf einen externen Impuls hin. Dazu existieren verschiedene Lösungsansätze, wobei die meisten durch eine Erhöhung der Temperatur induziert werden. Als letztes Thema wurde noch kurz auf die Qualitätssicherung von Klebeverbindungen eingegangen, ein essentielles Thema für die industrielle Produktion von Klebeverbindungen.

Dr. Felix Koch (Structural Adhesives R&D Leader, DuPont Mobility & Material) gab Einblicke in die Möglichkeiten der Verwendung von Klebstoffen in der Industrie, insbesondere in der Automobil- und Batterie-Herstellung.

Die präsentierten 1- und 2-Komponenten-Klebstoffeder Firma DuPont eignen sich zur Verbindung von unterschiedlichen leichten Legierungen zur Herstellung von Strukturbauteilen wie beispielsweise Karosserien. Durch geschickten Einsatz solcher Klebstoffe, beispielsweise in Kombination mit mechanischen Verbindungen, kann so die Dauerfestigkeit von Strukturbauteilen bei teilweise sogar reduziertem Produktionsaufwand verbessert werden. Auch können Bauteile hinsichtlich der Energieabsorptionsfähigkeit verbessert werden, was wiederum den Sicherheitsaspekt (Crash-Tests) verbessert.

In einer abschliessenden Diskussionsrunde wurde gemeinsam mit den Teilnehmern deren Wunsch- Themen für die weiteren Veranstaltungen dieser Praxiszirkel-Reihe identifiziert. Der anschliessende Apéro wurde ausgiebig für vertiefte Diskussion mit den Referenten und Teilnehmern und zur Knüpfung neuer Kontakte genutzt.

Wir blicken somit freudig auf den nächsten Anlass, welcher für den Herbst dieses Jahres vorgesehen ist.