Newsletter Winter 2017-2018
15.01.2018Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Lesen unseres Nano-Newsletters. Dieser erscheint viermal jährlich. Melden Sie sich für den Newsletter an und erhalten Sie die Informationen aus erster Hand. Wir freuen uns auf Sie!
KTI-Projekt GoNanoBioMat
Die Herstellung und das in Verkehr bringen von Chemikalien, pharmazeutischen Produkten und Medizinprodukten wird behördlich reguliert. Sinn ist Qualität und Sicherheit zu gewährleisten. Bei Patienten muss zudem die versprochene Wirkung nachgewiesen werden. Beim Innosuisse- und Horizon 2020-Projekt GoNanoBioMat wird der Weg zur Zulassung mit drei polymeren nanoskaligen Carriern für Wirkstoffe gezeigt.
Pharmazeutische Wirkstoffe müssen im Patienten in das richtige Organ gelangen, idealerweise selektiv. Bei anderen Produkten muss bei oraler Gabe verhindert werden, dass der Wirkstoff im Magen/Darmtrakt verdaut statt wie erwünscht resorbiert wird. Implantierte Medizinprodukte können Oberflächen haben, auf die das Medikament aufgebracht werden kann, anschliessend kann der Wirkstoff langsam in den Körper abgegeben werden. Eine Möglichkeit Wirkstoffen diese Eigenschaften mitzugeben ist, sie zu verkapseln. Werden diese Kapseln aus einem biologisch verträglichen polymeren Material hergestellt, wie Chitosan, Polymilchsäure (PLA) oder Polyhydroxyalkanonate (PHA) und sind im Grössenbereich von bis zu 100 Nanometern, dann liegen die Produkte vor, die das Innosuisse (vorher KTI) / Horizon 2020-Projekt GoNanoBioMat untersucht. Die Hightech Zentrum Aargau AG ist bei diesem internationalen Projekt mit einer Laufzeit von zwei Jahren (Start im Mai 2017) einer der drei Umsetzungspartner. Die beiden anderen Umsetzungspartner sind das IPQ (Institut für Praxisorientierte Qualifizierung) und das in der Medizinaltechnik tätige Unternehmen Acrostak AG. Die Projektleitung ist in den Händen von Dr. Peter Wick, Empa, St. Gallen. Zudem sind aus der Schweiz folgende Institutionen am Projekt beteiligt: Université de Genève, Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana SUPSI und HES-SO Valais/Wallis. Weitere universitäre Partner sind die University of Coimbra und die West University of Timisoara.
Das Projekt ist in fünf Work-Packages (WP) aufgeteilt. Das erste, zweite und fünfte WP ist unter der Federführung vom Hightech Zentrum Aargau. Das Ziel des ersten WP ist, die Bedürfnisse der Industrie für die Entwicklung und Vermarktung der oben genannten Produkte zu analysieren. Der Schwerpunkt bildet dabei die Regulierung, schliesslich sind alle Stufen der Wertschöpfungskette reguliert. Das Ziel des WP2 ist den Weg zu marktfähigen Produkten der drei Branchen Chemie, Pharma und Medizinaltechnik aufzuzeigen. Beim WP5 geht es final um die Erstellung der Abschlussdokumentation als Basis für Workshops und Schulungen sowie das zur Verfügung stellen und die Implementierung des gewonnenen Wissens sowohl der regulatorischen Aspekte als auch aus den experimentellen Teilen, die die Hochschulprojektpartner mit den Nano Carriern aus den drei genannten Materialien erarbeiten. Bei diesen Arbeiten steht der Prozess «Safety-by Design» im Zentrum. Die primären Adressaten sind dabei KMU’s.
Im WP1 wurde ein Fragebogen ausgearbeitet, der an über 500 Personen versandt wurde, wo eine Affinität zum Thema Nano, Pharma oder Medizinaltechnik vermutet wird. Die über dreissig ausgefüllten und überwiegend anonym zurückgesendeten Bögen wurden ausgewertet. Mit Firmen, die freiwillig Kontaktdaten angegeben und einen Bezug zum Thema haben, sind Interviews geführt worden, um das Potential der Technologie sowie die Wünsche und Bedürfnisse für die Unterstützung bei der Anwendung zu präzisieren.
Beim WP2 wurde dann herausgearbeitet, wie man in den drei Branchen ein marktfähiges Produkt erhält, das sowohl in Europa als auch in den USA registriert wird bzw. dessen Konformität festgestellt werden kann. Die die notwendigen Schritte und Voraussetzungen für die Marktzulassung wurden aufgezeigt und besprochen.
Bei Chemie- und Pharmaprodukten geht es um die erforderlichen Prüfungen für die Risikoabklärung und Belegung des Nutzens. Diese Daten bilden die Grundlage für die Registrierung. Bei den Medizinprodukten ist diese Beurteilung durch den Hersteller selber vorzunehmen. Dazu sind allerdings die Voraussetzungen zu schaffen. Ein wichtiger Punkt ist ein zertifiziertes Managementsystem. Das Problem ist, dass Zulieferer vorwiegend in nicht regulierten Branchen tätig sind. Damit ihre Produkte für die Herstellung von Medizinprodukten eingesetzt werden dürfen, müssen die Unternehmungen die Qualitätssicherungsnormen der Medizintechnik erfüllen.
Das Hightech Zentrum Aargau kann ab sofort Unternehmungen auch bei Fragestellungen im Bereich Zulassungen beraten.
Nano-Tech Event, 15 Februar 2018, 16.00 - 18.30 Uhr
Informations- und Networking Event mit Nano-Argovia-Partnern
Wissenschaftliche Exzellenz
Das Swiss Nanoscience Institute (SNI) ist eine Forschungsinitiative der Universität Basel und des Kantons Aargau. Es ist aus dem nationalen Forschungsschwerpunkt Nanowissenschaften (NCCR Nano) hervorgegangen. Seit über 10 Jahren ist das SNI als Zentrum für exzellente Nanoforschung in der Schweiz wie auch international etabliert und anerkannt.
Partnerprojekte mit der Industrie
Neben Grundlagenforschung unterstützt das SNI im Rahmen des Förderprogramms Nano-Argovia angewandte Forschung in Kollaborationprojekten mit Partnern aus der Industrie, vorwiegend mit KMU im Hightech-Bereich. In Argovia-Projekten arbeiten Vertreter zweier akademischer Institutionen mit einem Industriepartner zusammen.
Das Wichtigste in Kürze
- akademische Partner sind die Universität Basel, FHNW, PSI, CSEM, D-BSSE
- Argovia-Projekte können bis zum 30.9.2018 eingereicht werden
- Finanzierung für ein Jahr, maximal 2 Jahre
- 50% der Projekte haben einen Industriepartner aus dem Kanton Aargau
Datum: 15 Februar 2018, 16.00 - 18.30 Uhr
Veranstaltungsort: BRUGG Flex Gebäude, Saal Vindonissa - Industriestrasse 19, 5210 Brugg, Schweiz
https://nanoscience.ch/de/ueber-uns/veranstaltungen/
Mit dem Rasterkraftmikroskop auf Entdeckungsreise in die Nanowelt , 26. Februar 2018
Im Namen der Rektorin der Universität Basel, Prof. Dr. Dr. h.c. Andrea Schenker-Wicki, lädt Sie die Universität Basel nach Liestal zu einer Entdeckungsreise in die Nanowelt ein. Gleichzeitig wird Professor Christoph Gerber gewürdigt, einer der Erfinder des Rasterkraftmikroskops.
Die Entwicklung des Rasterkraftmikroskops (AFM für Atomic Force Microscope) wurde mit dem Kavli-Preis – einem der renommiertesten Wissenschaftspreise der Welt – ausgezeichnet. Christoph Gerber, Gerd Binnig und Calvin Quate haben dieses besondere Mikroskop vor über 30 Jahren erfunden. In der Zwischenzeit hat sich das AFM enorm weiterentwickelt, zahlreiche neue Forschungserkenntnisse ermöglicht und die Grundlage für Start-up Firmen gelegt. Wir möchten Sie mitnehmen auf eine Reise in die Nanowelt, die durch die Entwicklung des AFM erst möglich wurde und Ihnen erzählen, wie es zu diesem ausserordentlichen Erfolg kam. Wir stellen uns Ihren Fragen und zeigen Ihnen, wie sich die Technologie weiterentwickelt hat und was heute damit möglich ist.
Bitte um Ihre An- oder Abmeldung online über diesen Link: https://de.surveymonkey.com/r/nano-liestal.
Da die Teilnehmerzahl beschränkt ist, werden die Anmeldungen in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt!
Der kälteste Chip der Welt
Physikern der Universität Basel ist es erstmals gelungen, einen nanoelektronischen Chip auf eine Temperatur von weniger als 3 Millikelvin abzukühlen. Die Wissenschaftler vom Departement Physik und dem Swiss Nanoscience Institute haben diesen Rekord in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Deutschland und Finnland aufgestellt, indem sie mithilfe der magnetischen Kühlung sowohl alle elektrischen Leitungen des Chips wie auch den Chip selbst kühlten. Die Ergebnisse wurden in der Wissenschaftszeitschrift «Applied Physics Letters» veröffentlicht.
Mehr unter: https://www.unibas.ch/de/Aktuell/News/Uni-Research/Der-kaelteste-Chip-der-Welt.html
Studiengang Nanowissenschaften am Swiss Nanoscience Institute der Universität Basel
Der Studiengang Nanowissenschaften am Swiss Nanoscience Institute der Universität Basel existiert seit 2002 und ermöglicht Studierenden mit einem Bachelor oder Master in Nanowisenschaften abzuschliessen. Die Absolventinnen und Absolventen des Nano-Studiums sind interdisziplinär und praxisnah ausgebildet, haben Einblicke in die aktuelle angewandte und grundlagenwissenschaftliche Forschung erhalten und sich im Rahmen von Projekt- und Masterarbeiten mit einigen Themen aus den Nanowissenschaften intensiv beschäftigt. Mehr über das Studium https://nanoscience.ch/de/2017/12/04/kurzer-video-clip-ueber-das-nano-studium
www.youtube.com/watch?v=FljnEcgcuYw
Zwölf Studierende der Nanowissenschaften an der Universität Basel haben kurz und knapp auf die Frage geantwortet, warum sie Nanowissenschaften studieren und was ihnen daran besonders gefällt.
Organisation
Hightech Zentrum Aargau AG