Lausanner Startup Inergio erhält Unterstützung für seine innovativen Brennstoffzellensysteme
13.04.2021Als Spin-off der EPFL und der HEIG-VD bietet Inergio saubere, leichte und effiziente Energiequellen an, die den CO2-Ausstoss im Vergleich zu konventionellen, auf fossilen Brennstoffen basierenden Geräten um bis zu 90 % reduzieren. Die FIT-Jury (Fondation pour l’Innovation technologique) entschied sich jetzt, dieses Cleantech-Startup mit einem Tech Seed-Darlehen von 100.000 CHF zu unterstützen.
Brennstoffzellensysteme sind eine der vielversprechendsten Technologien für eine nachhaltigere Zukunft. Allerdings sind die derzeitigen Technologien entweder extrem massiv oder basieren ausschliesslich auf hochreinem Wasserstoff, was ihren Einsatzbereich erheblich einschränkt. Darüber hinaus ist Wasserstoff derzeit noch mit Problemen bei der Speicherung und Verteilung verbunden.
Flüssiggase als Energiequelle
Inergio verfolgt einen speziellen Ansatz zur Bewältigung dieser Herausforderungen, indem es eine der effizientesten Brennstoffzellentechnologien miniaturisiert: die Festoxid-Brennstoffzelle (SOFC). SOFCs sind die einzige Brennstoffzellentechnologie, die mit nahezu jedem chemischen Brennstoff – nicht nur mit Wasserstoff – Strom liefern kann. Dazu gehören verflüssigbare Brennstoffe mit hoher Energiedichte wie Propan, Bio-Propan oder Erdgas, auch im Gemisch mit Wasserstoff. Die patentierte Technologie von Inergio findet Anwendung in zwei Feldern: in netzfernen Installationen (Internet der Dinge, Überwachung, Telekommunikation) und im mobilen Einsatz (z.B. Drohnen). Diese sauberen, leichten und effizienten Stromquellen liefern 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche unterbrechungsfreien Strom. Sie sind bis zu 80% leichter als konkurrierende Lösungen, haben die 20-fache Energiedichte von Lithiumbatterien und stoßen 60-90 % weniger CO2 aus als herkömmliche Systeme auf Basis fossiler Brennstoffe.
Inergio wurde von Mahmoud Hadad, Patrick Biro und Luc Conti mitbegründet. Ihr Ziel ist es, den Weg für die Kommerzialisierung von Brennstoffzellen als grüne Energielösung zu ebnen. Unterstützt wurde das Cleantech-Start-up bereits von Venturekick, Bridge PoC, dem Innobooster-Programm, ESA-BIC und Innosuisse. Das FIT Tech Seed-Darlehen, das Inergio gerade erhalten hat, wird sowohl zu technischen als auch zu kommerziellen Entwicklungen beitragen. "Wir sind bereit, im Laufe des Jahres 2021 die ersten Pilotprojekte mit unseren Partnern durchzuführen", erklärt Mahmoud Hadad, CEO von Inergio. "Insbesondere planen wir Tests mit dem Forschungslabor für extreme Umweltbedingungen der EPFL (in Grönland und Alaska) und einen weiteren Test mit der Waadtländer Kantonspolizei, die unsere Produkte für ihre Überwachungssysteme testen möchte."
Quelle: Newsmeldungen der HEIG-VD und von FIT, Übersetzung/Bearbeitung: nano.swiss
Organisation
nano.swiss