Mit magnetischen Nanopartikeln gegen Sepsis

12.07.2021

Das MedTech-Startup Hemotune erhält das Innosuisse Zertifikat. Der Prototyp für die Blutreinigung ist fertiggestellt und startet jetzt in die Verifikationsphase.

Sepsis, landläufig auch Blutvergiftung genannt, fordert jährlich weltweit rund elf Millionen Menschenleben. Reagiert das Immunsystem zu extrem auf eine Infektion, werden Giftstoffe produziert, die über das Blut im ganzen Körper verteilt werden. Diese Giftstoffe greifen die eigenen Organe an: «Dieser Vorgang kann heute weder durch Medikamente noch durch Eingriffe wirklich verhindert werden», sagt Hemotune-Mitgründer Lukas Langenegger.

Hemotune, das 2017 gegründete MedTech-Spin-off der ETH Zürich, entwickelt eine Blutreinigungstechnologie basierend auf magnetischen Nanopartikeln. Ein Partikel ist etwa dreihundertmal kleiner als ein rotes Blutkörperchen. Sie werden mit einem Bindungsmolekül versehen, welches an den toxischen Stoffen im Blut andockt. Anschliessend können die Nanopartikel wieder magnetisch aus dem Blut gefiltert werden. «Mit dieser Dialyse-ähnlichen Lösung im Nanobereich soll das medizinische Personal aktiver gegen die Sepsis vorgehen können», so Langenegger.

Die operative Leitung haben zwei der Gründer inne: Lukas Langenegger als CEO und Carlos Mora als CSO. In den vergangenen Jahren konnten die beiden auf die Unterstützung von ihrem Innosuisse-Hauptcoach Michael Wacker zählen. «Er hat uns über die ganze Aufbauphase eng begleitet und uns dank seinem Netzwerk mit den richtigen Personen zusammengebracht», sagt der CEO.

Zum aktuellen Stand meint Langenegger: «Vor wenigen Wochen haben wir den Prototypen des HemoSystems fertig gestellt». Auch eine eigene Produktionsanlage für die magnetischen Nanopartikel steht. Jetzt wird dem MedTech-Startup mit dem Erhalt des Innosuisse Zertifikats bescheinigt, dass es bereit ist, selbstständig die weiteren Schritte in Richtung Marktreife in Angriff zu nehmen.

Die nächste Hürde werden die klinischen Studien vor der Zulassung sein, erklärt der Mitgründer: «Voraussichtlich Anfang 2023 wird das Gerät für die erste klinische Studie an Menschen bereit sein».

(www.startupticker.ch)