Erfolgreiche Startups bauen die wissenschaftlichen Instrumente der Zukunft

01.10.2021

Der erstmals durchgeführte Jungunternehmeranlass zum Thema «Wissenschaftliche Instrumente» gab Schweizer Startups und diesem Stadium bereits entwachsenen Jungunternehmen die Gelegenheit, sich als Akteure in einem hochspezialisierten, forschungsorientierten Markt zu präsentieren. Sie nutzten aber auch die Gelegenheit, ihre Erfahrungen auszutauschen und intensiv miteinander, mit Netzwerkpartnern und Innovationsförderern über wichtige Themen wie das benutzergerechte Design eines Produkts, Wachstum und Finanzierung zu diskutieren.

Rückblick auf einen erfolgreichen Primeur

Eine Zielgruppe, sechs Firmenvorträge, zwei Vorträge von Fördereinrichtungen und zwölf Pitches von Startups: Auch so liesse sich der am Hightech Zentrum Aargau im Technopark Aargau durchgeführte Event zusammenfassen. Aber dies wäre zu kurz gegriffen, denn hier war das Ganze definitiv mehr als die Summe der Einzelteile.

Die Initianten Empa Thun, Hightech Zentrum Aargau und be-advanced hatten Startups und Jungunternehmen zusammengebracht, die wissenschaftliche Instrumente entwickeln und verkaufen. Diese diskutierten – durchgehend auf Englisch, der Switch war für niemanden ein Problem – gemeinsame Herausforderungen, Erfolgsfaktoren, Marktanforderungen und Fördermöglichkeiten für F&E-intensive KMU. Inspiration boten die Input-Referate, aber auch die kurzen Startup Pitches. Zudem gab es wertvolle Tipps zur kantonalen und nationalen Förderung, zur Beschleunigung und Finanzierung von Innovationsvorhaben von Technologietransfer-Profis.

«Aus dem Labor statt aus der Garage»

Auf den ersten Blick erscheint die Wahl des Veranstaltungsthemas nicht offensichtlich. Sind solche Spin-offs oder Startups überhaupt disruptiv genug, wie gross kann ein solcher Markt überhaupt sein? Am Ende des Anlasses konnte man festhalten: Die Fragen wurden eindeutig positiv beantwortet, die vermeintlichen Nischenmärkte können hoch lukrativ sein, wenn man es richtig anpackt.
Es zeigte sich, dass viele der erfolgreichen Jungunternehmen aus den Kantonen Aargau und Bern stammten, wo die grossen Forschungseinrichtungen Paul Scherrer Institut PSI und Empa Thun einen idealen Nährboden bilden. Aber auch der Raum Zürich und die Westschweiz warten mit innovativen Firmen auf, die ihren Weg machen oder bereits gemacht haben.

Technologische Kompetenz gepaart mit Entrepreneurship als Schlüssel

Technologische Fähigkeiten alleine, das wurde rasch klar, reichen für einen erfolgreichen Markteintritt und das spätere Wachstum in neue Regionen oder Produktsegmente nicht aus. Um die notwendigen unternehmerischen Fähigkeiten zur erwerben, helfen zu Beginn Coaching und Unterstützung durch kantonale und nationale Stellen – und der Austausch mit anderen Unternehmen in der gleichen Lage. Die Präsentierenden waren aber auch ganz offen: Nicht immer verlief der Weg gerade, oftmals gab es Rückschläge und am Ende war es vielleicht eine einzelne Erkenntnis, eine einzelne Schlüsselentscheidung oder der erste grosse Kunde, die den Weg zum Erfolg ebneten. Ein gutes Netzwerk und starke Partner bei Produktion oder Marketing und Vertrieb helfen dann wiederum beim Wachstum.

Handlungsbedarf gibt es in der Schweiz hingegen beim Zugang zu Wachstumskapital – immer noch –, aber auch bei der Zusammenarbeit unter den KMU. Auch hier können insbesondere regionale Innovationsnetzwerke unterstützen.

Es war zudem eine Freude, dank 3G-Regime wieder einmal ohne Maske netzwerken zu können.  Den Teilnehmenden hat der Anlass gefallen, wie die positiven Rückmeldungen zeigen – so gut, dass sich die Organisatoren eine Neuauflage in zwei oder drei Jahren überlegen! 

(MMo / nano.swiss und HTZ)